22.11.2019

Jürgen Knoblich unter den meist zitierten Forschern des Jahres 2019

Jürgen Knoblich, Wissenschaftlicher Direktor des IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften – gehört zu den 44 „Highly Cited Researchers“ Österreichs in diesem Jahr. Die von der „Web of Science Group“ durchgeführte Analyse basiert auf Forschungsarbeiten, die zwischen 2008 und 2018 veröffentlicht und zitiert wurden. Weltweit rangieren nur 6.216 WissenschaftlerInnen im Spitzenfeld der hoch zitierten Forscher.

Jürgen Knoblich wurde 2018 zum wissenschaftlichen Direktor des IMBA ernannt, nachdem er seine Forschungsgruppe 2004 als Senior Scientist am IMBA etabliert hatte. Er erhielt mehrere renommierte Auszeichnungen wie den Wittgenstein-Preis, den Erwin-Schrödinger-Preis, den FEBS-Jubiläumspreis sowie zwei Advanced Research Grants des ERC.
Zudem ist Jürgen Knoblich Mitglied der European Molecular Biology Organisation (EMBO), der Academia Europaea und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Jürgen Knoblich und sein Labor sind auch Teil von LifeTime, einer paneuropäischen Initiative deren Ziel es ist, das Gesundheitswesen und das Fortschreiten menschlicher Krankheiten mittels bahnbrechender Technologien zu revolutionieren. LifeTime will neue Methoden zur personalisierten Prävention, Frühdiagnose und Behandlung entdecken und umsetzen.

Knoblichs Forschungsarbeit hat ihren Schwerpunkt auf der Beschreibung der Mechanismen der menschlichen Gehirnentwicklung. Zunächst untersuchte Knoblich die molekularen Mechanismen der Gehirnentwicklung und -pathogenese mittels der Fruchtfliege Drosophila als Modellorganismus. Im Jahr 2013 kultivierte sein Labor dann erfolgreich das erste organoide Modell der frühen menschlichen Gehirnentwicklung, die als "Gehirn-Organoide" bekannt wurden. Diese neuartige Technologie führte zu einem Paradigmenwechsel, da zerebrale Organoide die frühe menschliche Gehirnentwicklung überraschend präzise nachstellen.
Diese Technologie ermöglicht es, die Entwicklung und Anordnung von Nervenzellen, sowie die Entstehung einer Reihe von neurologischen Krankheiten erstmals im menschlichen Zellverband zu studieren.

 

Über IMBA 
Das IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie ist das größte Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) mit dem Fokus auf zukunftsweisende Grundlagenforschung. 16 Forschungsgruppen stellen sich den molekularen Rätseln und unerforschten Gebieten der Molekularbiologie und Medizin. Erkenntnisse aus den Bereichen Zell- und RNA- Biologie, molekularer Medizin und Stammzellbiologie bilden den Nährboden für eine Medizin der Zukunft. Die Stammzellinitiative am IMBA wird durch eine Förderung des Bundesministeriums für Wissenschaft sowie durch die Stadt Wien finanziert.